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1929-1945

Die Entstehung des Dorfbades in Egenhofen geht bis auf die Jahre ab 1929 zurück.


Auf Anregung vom damaligen Schulleiter Bogmeir, und mit Unterstützung vom Pfarrer Bonheim, Vorstand des damaligen Burschenvereins, sowie der Gemeinde, mit Bürgermeister Hans Huber und Gemeindediener Wizani, wurde ein Dorfbad geplant. In dieser Zeit wurde auch der erste Maibaum in Egenhofen aufgestellt.


Es gab in dieser Zeit ein sogenanntes Mädchenbad (Mallan) in der Glonn, dort wo der heutige "Südliche Mühlweg" auf die Glonn trifft, und ein sogenanntes Bubenbad (Buama), ebenfalls in der Glonn, aber im Norden am Weg, der nach Egenburg führt.


 1929 wurde das Wasserhaus gebaut. Das Wasser kam vom Krautgartenwald und ist in einem Wassergraben ins Wasserhaus gelaufen. Von dort wurde es mit einer Wasserpumpe in das Rohrnetz von Egenhofen gepumpt.
Für das Rohrnetz wurden zum Teil gebrauchte Rohre von der ehemaligen Brauerei Weyhern verwendet.
Dieses Wasser wurde dann auch über einen Abzweig für das Bad verwendet und lief direkt ins Wasserbecken.

 

Um das Jahr 1936, Leo Schmid war in der ersten Klasse, wurde das Bad unter der Leitung des Gemeindedieners Wizani ausgehoben. Die Egenhofener Burschen, und viele freiwillige Dorfbewohner haben mitgeholfen. Die Bauern haben zusätzlich Arbeiter geschickt.
Es wurde mit Schaufeln und Schubkarren eine Fläche von 50 auf 20 Metern ausgegraben. Die Erde wurde mit Rollwagen auf Schienen über die flachere Ostseite rausgeschoben. Die Südseite wurde angeböscht.
Die Kinder durften in den leeren Wagen wieder in die Baugrube zurückfahren (Toni Schräfl).


Lehrer Bogmeir war der große Anschieber bzw. Antreiber für das Schwimmbad.
Die Schulkinder gingen im Sportunterricht zum Rasenabtragen. Der Rasen wurde zur Seite gelegt und dann wieder auf die Seitenwände draufgelegt.
Der Boden wurde mit Kies aufgefüllt, der mit Pferdefuhrwerken aus Mammendorf gebracht wurde.
Der Fußboden und die Seitenwände wurden mit Holz verkleidet.
Das Holz wurde von Baronin Lotzbeck und Bauern gestiftet. Aumüller hat das Holz kostenlos geschnitten.


Es wurde auch eine Umkleidehütte in der Mitte vom Bad aus Holz gebaut mit Trennwand und separatem Eingang für Männer und Frauen. Laut Zeitzeugen gab es wohl diverse Astlöcher.
Der Pfarrer aus Baindlkirch hat des Öfteren Protestbriefe an Pfarrer Bonheim bezüglich des Bades geschrieben. Für ihn war es sittenwidrig, dass Frauen und Männer zusammen gebadet haben.
Pfarrer Bonheim war immer schon aufgeschlossener. Er hat diese Briefe in der Egenhofener Kirche öffentlich vorgelesen.

     

                      

                          ca 1938  v.l.n.r: Wittmann Rudi, Wizani Georg, Bergmaier Willi, Sigrist Josef, Naßl Johann

Die Badehütte wurde nach dem Bau der neuen Badkabinen in den 1960 ziger Jahren als Holz-Kohle-und

Fahrradschuppen bei der Schule (heutiges Bürgerhaus)  verwendet.

An der tiefsten Stelle wurde ein Sprungbrett gebaut.
Das Brett, 5m lang, wurde aus Weyhern von Burschen illegal geholt. Das Verschwinden wurde bemerkt und angezeigt, das Brett aber nicht gefunden. Es wurde 6 Monate versteckt und dann, mit Teppich umwickelt, eingebaut.


Die Wiese oberhalb vom Bad gehörte dem Bauerntoni. Sie wurde als Kuhweide genutzt, im Herbst wurde auf der Wiese Mist ausgebracht. Ansonsten diente die Wiese auch als Spielwiese und Fußballplatz.

Zitat ehem. Bgm. Toni Schräfl: Es war zur damaligen Zeit eine einmalige Sache dass so eine kleine Gemeinde ein eigenes Schwimmbad hatte, wir lernten ja alle schon das Schwimmen bevor wir in die Schule kamen. Es gab in Egenhofen niemand der nicht schwimmen konnte. 

Recherche im Jahr 2017 von Fritz Albrecht geb. 1951,

Quellen: Ehem. Bgm Toni Schräfl, Leo Schmid und weitere.

(Nach weiteren Recherchen wird diese Seite vervollständigt)

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